WORT des Jahres: Wie hier politisch gespielt wird!

Seit dem Jahr 1999 wird in Österreich das „Wort des Jahres“ gekürt, davor gab es diese Wortwahl gemeinsam mit Deutschland . Eines fällt bei der diesjährigen Wahl, wie auch bei denen in den Jahren davor, besonders auf, nämlich die politische Schlagseite der Worte und Sprüche, die dem Wort-des-Jahres-Wähler auf der Website angeboten werden. Diese sind in der Regel ganz deutlich eine politische Abrechnung mit ÖVP und FPÖ. Richtig politisch einseitig wird es aber dann Jahr für Jahr beim „Spruch des Jahres“ und beim „Unspruch des Jahres“ . Hier bildet sich nämlich die politische Linkslastigkeit der Oewort-Jury schon seit Jahren ziemlich offensichtlich ab !

Aus genau diesem Grund wollen wir vom „März“ uns diese Wortwahl einmal genauer ansehen. Schließlich werden „Wort“ , „Unwort“ , „Spruch“ und „Unspruch“ des Jahres 2023 schon bald wieder durch alle Medien geistern und natürlich auch ihr demensprechendes mediales und politisches Echo finden ! Verantwortlich für die Wort- und Spruchwahl sind übrigens 6 Mitglieder von der Karl-Franzens Universität Graz, sowie 3 Mitglieder von anderen Grazer Universitäten. Die Austria Presse Agentur und der Public Relations Verband Austria stellen die externen 2 von insgesamt 11 Mitgliedern der Jury.

Das Wort des Jahres 2023

Die Wortwahl beginnt mit dem einstiegen Lieblingsthema Andi Bablers: Der „32-Stunden-Woche“ . Die Oewort erklärt hier auch sehr schön: „Forderung des derzeitigen SPÖ -Vorsitzenden“ . Dazu kommen weitere linke Forderungen, wie zum Beispiel „Mietpreisbremse“ oder „Übergewinnsteuer„. Die grüne Klimakritik darf natürlich ebenfalls nicht fehlen: „Bodenfraß“ und „Klimakleber„. Das Wort „Klimakleber“ gilt in der Bevölkerung zwar als Unwort, wird hier aber positiv konnotiert. Soviel zur Grazer Jury !

Die ÖVP hingegen kommt nur spöttisch vor mit dem „Kanzlermenü“ , einer linken Wortkreation anlässlich Nehammers Sager zu leistbarem Essen. Ebenso ist die „Blödemie“ ein Ausdruck der Wiener Blase, der außerhalb des Gürtels weder bekannt, noch Anklang finden dürfte. Beim einzig irgendwie SPÖ-kritischen Wort, der „Verwexcelung“ , wagt sich die Oewort aber nicht einmal an eine Erklärung, denn diese könnte ja womöglich auf die SPÖ-Pannen schließen lassen. Ihre Wortbeschreibung lautet daher vielmehr: „Wortspiel, das auf Leid der Excel-Benutzerinnen verweist“ . Direkte Hinweise auf eine politische Partei gibt es dafür beim „Kanzlermenü“ .

Das Un-Wort des Jahres

Richtig spannend politisch wird es dann bei der Wahl des Unworts des Jahres. Hier kann man ja den (politischen) Unmut noch viel besser herausstreichen als bei der Wahl des Wortes des Jahres. Es beginnt mit „Aussagenotstand“ , das von der Oewort so erklärt wird: „Aktuelle Verteidigungsstrategie von Ex-Kanzler Kurz“ . Das Unwort des ganzen Jahres 2023 soll also von einem Prozess abgeleitet werden, der gerade erst im November begonnen hat ! Danach kommt „Hausverstand“ mit der folgenden, politisch ebenso spannenden, Begründung: „An sich positiver Begriff, der jedoch im Kontext der derzeitigen politischen Diskussion als Gegenbegriff zu notwendigen Maßnahmen im Bereich der Klima- und Energiepolitik verwendet wird.“ Fazit: Klima- und Energiepolitik besser nicht kritisieren ! Bei der „Lohn-Preis-Spirale“ werden die Germanisten zu Volkswirten: Sie urteilen hier über einen vermeintlich „irreführenden Begriff“ . Höhere Löhne hätten nämlich keinen Effekt auf höhere Preise. Spannende Ansicht der Grazer Germanisten. Auf der Grazer Wirtschaftswissenschaft sieht man das wohl eher anders. „Strategisch notwendiger Unsinn“ ist natürlich wieder eine Attacke auf die ÖVP, wenngleich diesmal endlich eine sinnvolle. Der Begriff wurde nämlich 2023 wirklich viel gebraucht und ist auch eine Wortkreation von Kanzler-Berater Fleischmann. Ganz böse mit „technologieoffen“ war Kanzler Nehammer, geht es nach der Oewort. Nehammer rede damit fossilen Energien das Wort, ergo UNWORT, urteilt man in Graz ! Beim „Umwidmungsgewinn“ fehlt der SPÖ-Konnex wieder völlig. Man begründet ganz neutral so: “ Leichtverdientes Geld, indem Grundstücke zuerst billig gekauft und anschließend als Bauland umgewidmet werden. Wir notieren also: Wenn Kritik an linker Politik, dann diese besser nicht beim Namen nennen !

Der Spruch des Jahres

Alle bisherigen Skeptiker und Verteidiger der Oewort unter unseren Lesern werden nun spätestens bei der Auswahl des „Spruch des Jahres“ hoffentlich eines besseren belehrt: Die Oewort ist tatsächlich politisch sehr einseitig unterwegs ! Positiv ist laut Oewort der streitbare Metall-Gewerkschafter Binder mit seinem eher untergriffigen und in jedem Fall primitiven Sager „Mit de Einmalzahlungen können´s scheißen gehen“ ! Alles richtig machen natürlich auch der linke Lieblings-ÖVPler Othmar Karas und Bundespräsident Van der Bellen. Andere Appelle der Regierung oder der wichtige Einsatz gegen den Antisemitismus („Nie wieder ist jetzt“) oder ähnlich bedeutende Sprüche kommen dagegen nicht zur Auswahl. Das würde ja von der ÖVP- und FPÖ-Kritik wohl zu sehr ablenken!

Der Unspruch des Jahres

Noch bezeichnender ist die Wahl zum „Unspruch des Jahres“ 2023. Hier haben wir 2x ÖVP und einmal FPÖ als Unspruch-Geber zur Auswahl. Verbale Verrenkungen eines Andi Babler werden natürlich nicht angeboten. Deshalb „Spoiler Alert“ für alle die Wahl des Unspruchs des Jahres betreffend: Es wird zu 100% etwas sein, das die politische Linke gegen ÖVP und FPÖ medial ins Feld führen wird können. Bablers oft als spaltend kritisierter Spruch von „unseren Leuten“ wurde wohl bewusst ausgespart. Blöd wohl für die Verantwortlichen, wenn ein Sozialdemokrat nun verbal entschieden ausgrenzt !

Aber schauen wir uns die Sprüche im Detail an: Ein Hamburger bei McDonalds sei die billigste warme Mahlzeit, sagt Bundeskanzler Nehammer. Die Oewort schreibt dazu: „Aussage von Bundeskanzler Nehammer vor Parteifunktionären, mit der er armen Familien den Hamburger von McDonalds als Standardmahlzeit für deren Kinder empfahl“ . Worauf man sich fragt: Hat der Kanzler das wirklich als „Standardmahlzeit empfohlen“ oder nur ironisch reflektiert? Spoiler: Letzteres ist der Fall ! Geschämt werden soll natürlich auch Waldhäusl mit seiner nicht unrichtigen Feststellung, dass Wien ohne Migranten noch das alte Wien wäre, mit einer Bevölkerung mehrheitlich ohne Migrationshintergrund. Das Offensichtliche in einer politisch korrekten Welt zu sagen, gilt also heute bereits als „Unspruch“ . Ganz „böse“ ist laut Oewort auch, wenn ein „ÖVP-Funktionär“ (ja welcher denn eigentlich?) über „Normalität“ diskutiert ! Man könnte dabei ja im Volk die Einstellung suggerieren, dass deren Meinung die Mehrheitsmeinung und die Meinung der Wiener Blase dagegen eine kleine Minderheitsmeinung ist ! Das kann den Grazer Professoren nicht gefallen !

Historische Rückschau: Die alten Sprüche und Unsprüche der letzten Jahre

Die politische Linkslastigkeit war übrigens in den letzten Jahren nicht anders als 2023, wie ein Best of „Unspruch des Jahres“ der letzten paar Jahre demonstriert:

  • „Wenn wir jetzt so weitermachen, gibt es für euch nur zwei Entscheidungen nachher: Alkohol oder Psychopharmaka.“ (Karl Nehammer, 2022)
  • „Bitte kann ich ein Bundesland aufhetzen“ (Sebastian Kurz, 2021)
  • „Wir werden in Österreich bald die Situation haben, dass jeder jemanden kennt, der an Corona verstorben ist!“ (Sebastian Kurz, 2020)
  • „Zack zack zack“ (HC Strache 2019)
  • „Man kann sicher von 150 Euro im Monat leben“ (Hartinger-Klein 2018)

Die politischen Helden der Oewort-Jury sind also andere, wie die Auflistung der positiven Sprüche des Jahres schön demonstriert. Meist richten sie sich – Achtung Spoiler – gegen ÖVP und FPÖ !

  • „Das darf doch alles nicht wahr sein.“ (Van der Bellen, 2022)
  • „Eli es ist vorbei“ (Matthias Strolz, 2021)
  • „Nur Mut und Zuversicht, wir kriegen das schon hin“ (Van der Bellen, 2019)
  • „Frau Minister, was ist mit Ihnen?“ (Matthias Strolz 2018)

Fazit

Wir vom März haben angesichts dieser teils grotesken politischen Einseitigkeit ebenfalls eine Wahl zu unserem „März“- Wort des Jahres abgehalten und sind zu folgender Conclusio gekommen. Unser Unwort des Jahres ist „Österreichisches Wort des Jahres (kurz Oewort)“ . Der Begleittext dazu lautet wie folgt: „Das Oewort ist der Sammelbegriff für eine Jury, die einseitige Wortkreationen abseits des Alltagsgebrauchs als Österreichisches Wort des Jahres populär machen will und zwar mit der Mission politisch korrekte linke Meinungen auszuformen!“

Den Unspruch des Jahres liefert uns ebenfalls die „Oewort“ und zwar auf ihrer Homepage selbst, wo sie offen ihre „politische Mission“ beschreibt:

„Der Wunsch für Österreich ein kritisches Korrektiv zum öffentlichen Sprachgebrauch in Österreich zu schaffen. Damit sollte erreicht werden, dass die ÖsterreicherInnen über spezifische Erscheinungen des öffentlichen Sprachgebrauchs sensibilisiert werden! Vor allem sollte zum Nachdenken über unakzeptables Sprachverhalten, das mit den Prinzipien einer demokratischen Gesellschaft und eines Rechtsstaates nicht vereinbar ist, angeregt werden!“

https://oewort.at/hintergrund/

Abschließend können wir jedenfalls feststellen, dass es NICHT ganz NORMAL ist, wenn politisch quasi jedes Wort, Unwort, jeder Spruch und Unspruch der letzten Jahre genutzt wird, um wirklich durchsichtig, billig und einseitig politisch hauptsächlich gegen ÖVP und FPÖ zu polemisieren! Es wird so gegen Politiker und Parteien ins Feld gezogen, die von einer Mehrheit der Österreicher demokratisch gewählt worden ist! Mit ihrer „Wortpolitik“ macht die Oewort deshalb letztlich vor allem eines: Sie delegitimiert sich selbst !

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Links & Quellen

https://oewort.at/

https://oewort.at/oewortwahl/OEWORT2023-Kandidatenwoerter_mit_Erlaeuterungen.pdf

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