Postkolonialismus: Die linke Schuldphantasie des Westens !

Viele Dinge, die in Europa und den USA ideologisch seit Jahrzehnten falsch laufen, lassen sich auf eine linke politische Strömung zurückführen: Den Postkolonialismus ! Die absurd naive Einwanderungspolitik zum Beispiel, dann die positive Diskriminierung von Migranten (etwa bei Sozialleistungen oder ein Wegschauen der Polizei) und natürlich auch das ideologische Konstrukt des „bösen Westens“ . Ursprünglich war der Postkolonialismus als Ideologie angetreten, um in ehemaligen Kolonien Lateinamerikas, Afrikas und Asiens die kolonialen Machtbeziehungen innerhalb der Länder aufzuarbeiten. Es gab naturgemäß überall lokale Profiteure, Kollaborateure, Opfer, Unterdrückte und natürlich davon auch völlig unberührte Gruppen in der jeweiligen Bevölkerung. Der absurde Irrweg des Postkolonialismus aber begann, als linke Eliten diesen im Westen forcierten, um die Gesellschaft umzupolen.

Das dies so leicht möglich war, hat unter anderem damit zu tun, dass im Westen bürgerliche und nicht-linke Kreise in der akademischen Welt so viele Kämpfe um das politische Narrativ verloren haben. Wenn heute auf der Elite-Universität Harvard jüdische Studenten von Kommilitonen verfolgt werden, weil sie jüdisch sind, dann hat das seinen Ursprung im Postkolonialismus. Wenn Afrikaner in Österreich mit einer Migrationsgeschichte von vielleicht 20 Jahren (!) einen schwarzen Marsch gegen vergangene Diskriminierung organisieren und so tun, als wären sie eine 300-Jahre-unterdrückte-Minderheit wie die amerikanischen Afroamerikaner, dann ist der Postkolonialismus Schuld an dieser Phantasie.

Wir werden den „Schuldkult“ im Westen in Form des Postkolonialismus in diesem Artikel nun dekonstruieren und erörtern ! Viel Vergnüngen beim Lesen !

Koloniale Architektur in Kolumbien

Die Idee des Postkolonialismus

Der Postkolonialismus als intellektuelle Bewegung und akademische Disziplin entstand in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Er wurde maßgeblich von Intellektuellen aus den ehemals kolonisierten Regionen geprägt, die begannen, die Auswirkungen des Kolonialismus zu analysieren und die Notwendigkeit der Dekolonialisierung zu betonen. Diese Denker, unter ihnen Edward Said, Frantz Fanon, Chinua Achebe und viele andere, begannen, die koloniale Ideologie und die Art und Weise, wie sie die Weltwahrnehmung beeinflusste, zu dekonstruieren. Es ging also um das Verhältnis in den alten Kolonien zwischen Eliten und verschiedenen Volksgruppen in den ehemaligen Kolonien. Ziel: Aufarbeitung einer vergangenen Epoche, um daraus zu lernen !

Soweit so normal. Der ideologische Irrweg begann dann aber als die 1968er Generation an den Universitäten im Westen postkoloniale Ideologien selbst weiter entwickelte und mit ideologischer Vehemenz forcierte ! Die Idee in aller Kürze: Weil vor 100 Jahren ein weißer elitärer Kolonialherr in der Karibik von kolonialer Ausbeutung profitiert hat, haben Länder in Europa nun andauernde Schuld für diese Taten auf sich geladen. Weiße arme Europäer sollen deshalb bei Verfehlungen von Migranten aus der dritten Welt nun heute beide Augen zudrücken, um das vergangene Unrecht irgendwelcher kolonialer Eliten in Übersee wieder gutzumachen.

Ein Beispiel solch absurder positiver Diskriminierung: Auf der Elite Universität Oxford in Großbritannien studieren rund 80% weiße Europäer in einem Land , das eine zu mehr als 90% europäischstämmige Bevölkerung hat. Das bedeutet, dass die Universität diverser aufgestellt ist als das Land selbst. Trotzdem hielt das linke und postkolonial sensibilisierte europäische Studenten (!) nicht davon ab, in Demonstrationen mehr Diversität und mehr nicht-europäische Studenten zu fordern. Idee: Weil die Nicht-Weißen einst in der weiten Welt diskriminiert wurden, sollen nun mehr Nicht-Weiße auf Europas besten Unis studieren, als Europäer es bevölkerungsmäßig oder von ihren Aufnahmeleistungen her „verdient“ hätten !

Fazit: Weiße raus, Farbige rein, weil linke Geschichtsidee und Ideologie usw.

Vermeintlich böse Weiße gegen arme Farbige: Israel & die Linke

Die Welt der linken Postkolonialisten und ihrer Follower ist nämlich simpel und schwarz-weiß: Auf der einen Seite gibt es die mächtigen bösen Menschen, nämlich die weißen Europäer in Europa und den USA als Kolonialisten. Auf der anderen Seite sind all die armen Menschen, die kolonialisierten Nicht-Europäer, denen man helfen muss, weil sie ja arm, unterdrückt und benachteiligt sind. Auch wenn der Kolonialismus seit 60 Jahren vorüber ist und alle Probleme der dritten Welt längst hausgemacht sind, wird diese „Lehre“ immer noch von linken weißen wohlhabenden Akademikern verkündigt. Aus diesem Grunde spottete auch der französische Philosoph Pascal Bruckner :

Nichts ist westlicher als der Hass auf den Westen. Verkündet von Weißen, die einen seltsamen Stolz dabei empfinden, die Schlimmsten zu sein!

Pascal Bruckner, zitiert nach Gaulhofer (04.11.2023)

In diesem absurden Schema gibt es natürlich ständig Probleme mit der Realität. So sind viele Palästinenser – aka Araber – in Israel von der Hautfarbe her ebenso „weiß“ wie die Israelis und manche sind von ihrer Hautfarbe eher „farbig“ wie – Spoiler – ebenso die Juden mit Wurzeln aus der arabischen Welt. Eine rassische Machthierarchie scheitert hier also schon einmal von Beginn an an der Realität. Ebenso scheitert die postkoloniale Idee von den „Indigenen“ , dem Ursprungsvolk, das von kolonialen Siedlern unterdrückt wird. Die Juden „siedeln“ nämlich seit 4000 Jahren zu einem großen Teil durchgehend in Israel . Viele palästinensische Araber, die Linke heute als Ursprungsvolk Palästinas sehen, hatten vor 1850/1900 familiäre Wurzeln anderswo im Nahen Osten und sind erst vor 100 Jahren vielfach wegen wirtschaftlicher Möglichkeiten vom arabischen Hinterland in die reichere Levanteregion gezogen.

In Teilen Ostafrikas sowie in Indien lösten europäische Mächte etwa koloniale muslimische Eliten ab, die die dortigen Einheimischen jahrhundertelang unterdrückt hatten. Schaut man in die arabische Welt, sieht man eine bis heute rassistische Unterdrückung von anderen Ethnien und Religionen. Auch Farbige können also – Spoiler Alert liebe Postkoloniale – andere Rassen unterdrücken, kolonialisieren und terrorisieren. Dennoch gelten im Postkolonialismus die Juden als „weiße Siedler“ und die Araber als „Indigene“. Folglich denken viele ideologisch missgeleitete Studenten an westlichen Universitäten heute dann leider so:

Die Hamas Attacken waren notwendig und gerechtfertigt, ein starker Akt des Widerstands!

Statement einer Studentenvereinigung im kanadischen Toronto, zitiert nach Gaulhofer (04.11.2023)

Die „präkoloniale Welt“ des Kolonialismus

Die vorkoloniale Welt war – das muss man politisch unkorrekt offen so aussprechen – großteils ein Ort der Despotie und teils der Barbarei, der von den sozialen Verhältnissen oft dem Europa der Völkerwanderungszeit oder zumindest dem mittelalterlichen Europa entsprach. Bevor auch nur ein einziger weißer Europäer über Sklavenhandel in Afrika überhaupt nachdachte, existierte bereits ab dem 7. Jahrhundert nach Christus der arabisch-muslimische Sklavenhandel mit Afrikanern. In über 1000 Jahren wurden dort viele Millionen Afrikaner nach Arabien, Indien et cetera von muslimischen Kaufleuten verschleppt und verkauft! Dazu kamen rund 2 Millionen Europäer (!), die im nordafrikanischen Sklavenhandel von muslimischen Korsaren von Europas Küsten geraubt und als Sklaven ins muslimische Nordafrika verschleppt wurden.

Der europäisch-amerikanische Sklavenhandel, der heute von Postkolonialisten in alle Munde genommen wird, begann dagegen erst relativ spät, ab 1500, und wurde dann 1800 bereits von den Briten aus humanitären Gründen bekämpft und am Ende von allen westlichen Mächten geächtet und verboten. Aus eigenem humanitären Antrieb heraus wohlgemerkt. Das ist den arabischen und nordafrikanischen Sklavenhändlern in 1100 Jahren nie eingefallen ! Diese mussten nämlich erst von Europa aus kolonialisiert werden, um den Sklavenhandel endgültig zu beenden. Für den Nachschub an Sklaven sorgten stets interne Kriege in Afrika (!), da weder europäische noch arabische Kaufleute sich von der Küste weit ins Hinterland wagten. Sie kauften also von afrikanischen Menschenhändlern afrikanische Sklaven in diversen Häfen Afrikas auf !

Die heute so kritisierte europäische Kolonisation in Schwarzafrika begann größtenteils erst nach der Berliner Kongokonferenz 1884/85 . Die europäischen Kolonisatoren trafen hier auf verfeindete Stammesgebiete, die seit Jahrhunderten im gegenseitigen brutalen Clinch lagen und von Häuptlingen in ständige Kleinkriege verwickelt waren. Die Eroberung durch die Europäer sorgte dann für erzwungenen Frieden, für die Abschaffung der Sklaverei und für wirtschaftliche und soziale Entwicklung in einigen Zentren. Viele Gebiete Schwarzafrikas sind aber auch in der kolonialen Ära bis 1960 selten bis nie von einem „weißen Mann“ betreten worden und damit weder kulturell negativ wie positiv beeinflusst worden, abgesehen natürlich von den Folgen der Grenzziehungen, die aber auch in der präkolonialen Zeit existierten.

Der Wert der westlichen Zivilisation versus Postkolonialismus

Die Wende zum Guten, hin zur Moderne, ist nicht in Asien, Afrika, dem Nahen Osten oder Südamerika erfolgt. Es waren fast ausschließlich westliche Denker und Politiker, die ihre Ideen über Athen, Rom, London, Paris, Königsberg, Philadelphia et cetera ins Hier und Jetzt transportiert haben. Die UNO ist eine westliche Erfindung, ebenso das Völkerrecht, die Demokratie, universelle Prinzipien der Menschenwürde et cetera. Bevor der Westen kam, dominierte im „globalen Süden“ das Gesetz des sprichwörtlichen Dschungels bzw. das Wort des Häuptlings, Sultans, Emirs oder Maharadschas. Die Idee von Rechtsstaatlichkeit und dem Recht des Einzelnen gegenüber den Mächtigen sind alles westliche Erfindungen, so wie auch die Religionsfreiheit, die den Westen nun leider bei der Ausbreitung des Islamismus einholt. Dass ein Angeklagter in einem Gerichtsprozess ein faires Verfahren bekommt und sich nicht durch Blutgeld oder religiöse Vermittlung von Verbrechen „freikaufen“ kann, ist ebenso eine westliche Entwicklung, wie auch das „Kriegsverbrechen“ übrigens „eine westliche Erfindung „made in Europe“ ist.

Der Westen braucht also keinen postkolonialen Schuldkult resultierend aus Ereignissen von vor 60 oder 100 Jahren. Ebensowenig braucht es Belehrungen von Diktaturen, religiösen Führern, verpeilten Linken oder Islamisten. Israel ist ein Produkt der UNO und der globalen westlich inspirierten Rechtsstaatlichkeit, ein Leuchtturm der Demokratie, der Liberalität und der menschlichen Entwicklung im Nahen Osten.

Der Postkolonialismus macht den Fehler einseitig den Westen herabzusetzen und einseitig die Gegner des Westens hochzujubeln. Es ist eine einseitige, simplifizierende und inhaltlich absurd dumme Ideologie, die keinen produktiven Nutzen in der heutigen Welt hat. Vor allem dann nicht, wenn nach dem Massaker von 1400 Juden von Postkolonialisiten gejubelt wird, dass „Dekolonialisierung“ nun eben so aussehe.

Fazit

Wenn Postkolonialisten und Linke nun Israel angreifen, weil es ein „böses weißes koloniales“ westliches Land im Nahen Osten ist, ja ein Außenposten des Westens, dann kann man zu dem ganzen ideologischen Unsinn nur Eines sagen: Gott sei Dank ist Israel nicht wie seine diktatorischen und islamistischen Nachbarländer. Israel ist natürlich weder kolonial, noch rein weiß, noch „böse“ . Die westliche Kultur hingegen ist sogar die Antithese von „böse“ , denn sie hat der Welt alle liberalen und demokratischen Prinzipien gegeben, die wir in der Modernen heute hochhalten. Auch wenn naive Kritiker im Westen gerne die Fahne von Islamisten und Autokraten tragen und glauben, diese würden ähnliche Werte vertreten, nur weil sie die Welt durch ihre postkoloniale Linse von Opfern versus Tätern sehen.

Wenn nun der globale Süden, angeführt von Diktaturen, Islamisten und Populisten, gegen den Westen auftritt, können wir im Westen wenig dagegen tun. Wir können aber bei uns in Europa und den USA diese unsinnigen Ideologien- und dazu gehört auch der Postkolonialismus- dorthin befördern, wo sie hin gehören: Auf den Müllhaufen der Geschichte. Die Weltgeschichte ist nämlich etwas komplexer als eine reine Dualität zwischen vermeintlich „Guten“ und vermeintlich „Bösen“. Die Kolonialzeit ist über 60 Jahre her, der Kommunismus und andere gescheiterte „-Ismen“, der Islamismus, sowie die religiöse Rückständigkeit haben derweil die Basis für die heutigen Probleme der dritten Welt gelegt, nicht der Westen. Es braucht daher im Nahen Osten keine Dekolonialisierung oder Postkolonialisierung, sondern vielmehr Aufklärung !

Im Falle von Islamisten und Terroristen wie der Hamas ist es für Europäer und Amerikaner sehr einfach zur einzig richtigen Conclusio zu kommen: Auf der einen Seite stehen die Hamas, der IS oder die Muslimbrüder, die von der globalen Herrschaft des Islam in einer sehr radikalen Auslegungsvariante träumen, auf der anderen Seite stehen Israel, alle Nichtmuslime und generell alle aufgeklärten Menschen ! Leider wissen es viele Europäer und Amerikaner teilweise aus Uninformiertheit und Verblendung nicht besser und können nach ihren Studien des Postkolonialismus leider kein „Praktikum“ im Gaza-Streifen machen, denn sonst würden sie als „Ungläubige“ bald erkennen, wie gnadenlos dumm ihre Unterstützung für Terroristen und Islamisten ist.

Zum Glück ist der Westen heute dem Rest der Welt wirtschaftlich, ideologisch, technisch und entwicklungsmäßig aber immer noch sehr überlegen und zum Glück haben Europäer eine gute Basis für die gesamte moderne Zivilisation gelegt !

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Links & Quellen

Karl Gaulhofer (04.11.2023): Ist Israel eine weiße Kolonialmacht? In: „Die Presse“ vom 04.11.2023: S.25

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