Israel : Der einzige Alliierte des Westens im Nahen Osten?

Der jüngste Gaza-Krieg hat im Westen wieder für eine enorme Aufmerksamkeit gesorgt! Die Führung der islamistischen Hamas, die den palästinensischen Gaza-Streifen seit bald 2 Jahrzehnten regiert, begann eine Militäroffensive gegen Israel. Die Begründung der Hamas für den Krieg war Israel für seine Siedlungspolitik zu bestrafen, die in diesem Falle darin bestand, dass Israels Höchstgericht darüber entschied ob Häuser von 1948 vertriebenen jüdischen Siedlern von ihren aktuellen arabischen Bewohnern zurüeckgegeben werden müssen. Eine Entscheidung die übrigens aufgeschoben wurde, die aber natürlich mit der Rückgabe der Immobilien enden wird – soviel kann vorausgesagt werden. In Israels Nachbarländern würde es nicht anders verlaufen, wobei es wohl keinen Gerichtsprozess bezüglich der Frage der Restituierung jüdischen Eigentums geben würde. Ein weiterer Grund war die Ausformung einer jüdisch-arabischen politischen Koalition in Israel, welche die Hamas sprengen wollte.

Die Offensive der Hamas sah wie folgt aus: Ohne großartige Zielerfassung feuerten sie über 4000 Raketen in das Siedlungsgebiet von Israel und nahmen dabei potentiell zehntausende Tote in Kauf. Das es lediglich bei ein, zwei Dutzend israelischen Todesopfern blieb, lag dann an der israelischen beziehungsweise der westlichen Technologieüberlegenheit. Das amerikanisch-israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome fing nämlich einen Großteil der Raketen ab und rettete damit tausende Leben und vermied Zerstörungen, wie das folgende Video demonstriert.

Iron Dome im Einsatz

Israel reagierte auf diese große Militäroffensive mit tausenden Raketen – wie jedes andere Land auch – mit präzisen Militärschlägen gegen Hamas-Ziele! Wobei – wie in jedem Krieg – leider auch zivile Opfer entstanden. Was auch daran liegt, dass die Hamas aus der Zivilbevölkerung heraus operierte und im Gazastreifen gerne mit menschlichen Schutzschilden arbeitet. Die gesamten palästinensischen Verluste beliefen sich dabei auf rund 248 Tote. Was wohl durchaus ein Ausdruck der relativen israelischen Zurückhaltung bei ihren Angriffen im dicht besiedelten Gazastreifen (2 Mio. Menschen) ist.

Die Reaktion der westlichen Linken

Schizophren reagierte von den USA bis nach Europa die westliche Linke: Von Teilen der amerikanischen Demokraten (AOC & Co.) bis hin zu den deutschen Grünen. Unter völliger Verkennung der antidemokratischen, antiwestlichen islamistischen Agenda der Hamas wurde beständig unfair gegen Israel gewettert und argumentiert. Angriffe auf Gaza wurden kritisiert, die mehr als 4000 Raketenangriffe gegen israelische Zivilisten dagegen weitgehend ignoriert. Weil es wohl die „imperialistischen“ Israelis waren, die sich hier gegen Angriffe auf Israels Zivilbevölkerung wehren müssen! Wenn Islamisten dagegen Massaker in Afrika begehen, die von der Opferzahl mit dem ganzen Gaza-Krieg vergleichbar wären, gibt es weder in Europa, Amerika oder in den arabischen Hauptstädten nennenswerte Reaktionen.

Gerne wird zudem die Solidarität mit den Nachkommen der rund 700.000 im Jahr 1948 vertriebenen Palästinensern eingefordert, welche die UNO seit 1948 großzügig finanziert und die in Flüchtlingslagern seit Generationen auf eine Rückkehr nach Israel warten, die so nie kommen wird. Die gleichzeitig 1948 rund 900.000 vertriebenen Juden aus den arabischen Ländern sind kein Thema. Davor kam es zudem immer wieder zu sporadischen Massakern an Juden durch arabische Machthaber oder aufgehetzt arabische Nachbarn. All das spielt in der rechten wie linken Demonstrationskultur des Westens aber leider keine Rolle. Die westliche Selbstkritik paart sich hier leider unverhältnismäßig mit dem traditionellen eigenen islamischen Opferkult und erzeugt eine „Wahrheit“ die so nicht stimmt. Dazu kommt das Prisma der linken Identitätspolitik, die aus westlicher Perspektive vorschreibt wer anhand der Kränkungsgeschichte als „Opfer“ gelten darf und wer als „Täter“. In Kombination mit der westlichen Selbstkritik ist dies dann – aus den falschen Prämissen – Israel.

Für linke Politiker ist dies zudem politisch gemütlich – besteht doch ihre Wählerschaft teilweise aus eingewanderten Muslimen, die Israel mehrheitlich ablehnen und jede Israelkritik befürworten. Bill Maher kritisierte in seiner Show „Real Time“ diese mangelnde linke/liberale Unterstützung für Israel etwa in den USA:

Die Ziele der Hamas

Die Hamas veröffentlichte am 18. August 1988 unter ihrem vollständigen Namen – „Islamische Widerstandsbewegung“ – einen politischen Pakt, der ihre politischen Ziele umschreibt. In diesem Pakt zitiert die Hamas ihren ideologischen Urvater Hassan al-Banna, den Gründer der Muslimbruderschaft und einer der Urvater des modernen Islamismus, folgendermaßen:

Israel wird so lange bestehen, bis es der Islam auslöschen wird, genauso wie er zuvor schon andere ausgelöscht hat

Hassan al-Banna

Es wird schwülstig aus dem Koran zitiert, wonach jeder Muslim in ihren Reihen begrüßt wird der Glauben und Ideologie teile. Für die Hamas sei nämlich Allah das Ziel, der Prophet das Vorbild und der Koran die Verfassung. In Gaza regiert also eine religiös legitimierte islamistische Theokratie. Auch in den Hadith-Sammlungen, Überlieferungen der Aussprüche und Handlungen des Propheten Mohammed, vergleichbar des christlichen Neuen Testaments, findet die Hamas eindeutiges zur Behandlung der Juden:

Der Tag des Gerichts wird nicht anbrechen, bevor die die Muslime die Juden töten. Die Steine und die Bäume werden sagen, oh Muslime,oh Abdullah, da ist ein Jude hinter mir, komm und töte ihn.

Hadith-Sammlung des Rechtsgelehrten al-Buchārī (9. Jahrhundert)

Die Hamas sieht also Israel als unteilbares Land des Islam! Wie übrigens auch jedes andere Land das Muslime jemals mit Gewalt erobert haben. Denn mit diesen Eroberungen haben die „Muslime diese Länder bis zum Tag des Gerichts den muslimischen Generationen geweiht.“ Der Konflikt mit Israel wird also als religiöse Frage betrachtet, dass nur mit dem Jihad gelöst werden könne. Ihr Ziel ist also unverblümt die Vernichtung Israels und aller „Feinde“ des Islams.

Jedem westlichen Unterstützer der Hamas und jedem westlichen Ignoranten in diesem Konflikt sollte dies stets bewusst sein. Eine Seite (Hamas/Palästinenser) fordert hier die totale Vernichtung der anderen. Die andere Seite (Israel) ist dagegen eine respektierte Demokratie, die auch ihren arabisch-muslimischen Staatsbürgern bessere Bürgerrechte gewährt als alle anderen arabischen Staaten.

Die Rolle des (linken) westlichen Antisemitismus

Vor allem der linke Mainstream übt sich nun schon seit Jahrzehnten in einer klaren globalisierungskritischen und antikolonialistisch motivierten Anti-Israel Haltung. Und blendet dabei gerne die zuvor beschriebene Vernichtungsdrohung der muslimischen Nachbarn gegenüber den Israelis aus. Historisch war diese allerdings lange anders! Israel war einst ein linkes Projekt mit lange Zeit linken Regierungen, die Unterstützung und Anerkennung bei der europäischen Linken fanden. Mit den Siegen der Israelis und dem Erfolg des Staates Israel wandelte sich aber diese Einstellung bei der Linken! Die Opferrolle der Palästinenser geriet nun in den Fokus des linken Mitgefühls, denn Israel schien nun unsympathisch. Parallel dazu wurden alte antisemitische Vorurteile gegen die globalen Eliten auf Israel übertragen und damit leider antisemitische Stereotypen aufgewärmt. Die britische Labour-Party ist so ein Fall, wo das Buhlen um islamische Wähler und eine linksradikale globalisierungskritische Einstellung ineinandergriffen und in antisemitischen Aussagen resultieren.

Dagegen sprechen sich heute rechte Parteien wie die FPÖ und die AfD oder der Front National klar für Israel aus und erkennen dort einen Partner im Kampf gegen den islamistischen Terror. Wie auch ein Land mit vergleichbaren Werten und einer vergleichbaren (politischen) Kultur. Das mag politische Kalkulation (aus anderen Gründen) wie bei ihren linken Pedants sein, ist aber eigentlich die natürliche politische Position des Westens. Die auch von den moderaten Zentrumsparteien geteilt und forciert wird. Und auch die politisch wie moralisch richtige Position, denn einen militärischen Sieg der Palästinenser kann sich kein „Westler“ bei Sinnen wünschen. Weil ein solcher arabischer militärischer Sieg in der Vernichtung und Zerstörung Israels enden würde.

Der Antisemitismus jedweder politischer Orientierung wie auch eine unsachgemäße Israelkritik ist daher abzulehnen. Den sollten westliche Parteien den unbelehrbaren voreingenommenen Islamisten und regionalen Extremisten im Nahen Osten überlassen.

Fazit

Der Nahe Osten wurde bis heute von Islamisten aber auch durch feindlich gesinnte muslimische Nachbarn bereits weitestgehend von seinen Christen und Juden gesäubert. Aus einer einst religiös wie ethnisch „bunten“ Region ist zunehmend eine monokulturelle arabisch-sunnitische Region geworden. Die äußerst intolerant mit allen Andersdenkenden umgeht. Nun sind seit Jahrzehnten die wehrhaften Juden Israels im Fokus. Jeder Zweifler und linke Moralist ist deshalb hier eingeladen die religiösen Motivationen der Hamas genau zu studieren. Derjenige wird dann nämlich erkennen, dass Frieden kein Ziel der Hamas ist. Diese islamistische Organisation kennt nur Waffenstillstände. Fällt Israel kommt außerdem dann der nächste westliche Staat in den imperialen islamistischen Fokus der Muslimbruderschaft.

Israel ist daher der natürliche Verbündete des Westens in der Region und es verdient eine 100%ige Unterstützung schon alleine dadurch, weil es Millionen von islamistischen nahöstlichen Fanatikern abhält sich anderen westlichen Zielen zuzuwenden. Spanien aka al-Andalus wäre nämlich das nächste Ziel auf der islamistischen Agenda, wie auch andere weiche Terrorziele im Westen. Der islamistische Iran ruiniert sich etwa nun schon seit Jahren wirtschaftlich um aus religiösen Gründen Hamas und Hisbollah gegen Israel aufzurüsten.

Zudem gab es historisch nie einen Staat Palästina, ja nicht einmal „Palästinenser“. Ein Gutteil der Palästinenser ist sogar erst um 1900 herum in der Region aus anderen Teilen der arabischen Welt aus ökonomischen Gründen eingewandert. Die Juden waren dagegen immer in Israel seit etwa 1200 vor Christus präsent! Sie dominierten in diesen Konflikt in der Region aber erst, als die arabischen Vernichtungskriege (1948, 1967, 1973,…) gegen Israel allesamt scheiterten.

Links & Quellen

https://www.diepresse.com/5982496/warum-bei-den-demokraten-israel-kritische-tone-laut-werden

https://www.derstandard.at/story/2000126710659/gaza-krieg-als-trauma-in-vielen-akten

Karl-Peter Schwarz: EIn Dorf in Afrika, wo „Black Lives“ keine Rolle spielen. In: „Die Presse“ vom 09.06.2021: S.27

Karl-Peter Schwarz: Mit der Hamas kann es keinen Frieden geben. In: „Die Presse“ vom 26.05.2021: S. 27

Allein unter Juden: Eine Entdeckungsreise durch Israel (suhrkamp taschenbuch)

Real Time with Bill Maher

https://www.zeit.de/zeit-magazin/2021/22/antisemitismus-social-media-israel-instagram-gigi-hadid