Ski-Weltcup: Der „woke“ LIEBLINGSGEGNER der Wiener Blase !

In Österreich hat sich jüngst eine seltsame Koalition gebildet, die sich den internationalen Ski-Weltcup als politischen Gegner ausgesucht hat. Diese „Koalition“ reicht von bekannten Journalisten der Wiener Blase, über Menschen im ORF, die Letzte Generation bis hin zu linken Politikern. Die ganze Debatte ist dabei vor allem eines für ihre Proponenten: SNU (Strategisch notwendiger Unsinn). Es ist ein linkes „Boutique-Thema“ mit dem man in den Medien von anderen Themen und Problemen ablenken kann, das etwas Aufmerksamkeit verspricht und welches im Links-Rechts-Schema von der linken Wiener Hauptstadtblase nun offenbar als „böse rückschrittlich“ eingeordnet worden ist.

Wir versuchen das zu erklären und werfen daher einen Blick auf den Skiweltcup, die Bedeutung des Wintertourismus für Österreich und die Gegner des Skifahrens ! Der Skiweltcup ist ja – rein volkswirtschaftlich betrachtet – vor allem eines: Eine Werbeveranstaltung für das alpine Skifahren ! Eine Zahl dazu zu Beginn : Im Jahr 2022 wurden rund 10,7 Mrd. Euro im Wintertourismus in Österreich umgesetzt und das obwohl Lockdowns und Covid 19 noch ein Thema waren. Im Jahr 2019, also vor Corona, waren es ganze 14,9 Mrd. Euro und damit um 700 Millionen mehr als im Sommertourismus! Freilich ist hier etwas Städtetourismus rund um Weihnachtsmärkte und Co., Kongresstourismus in den größeren Städten und Wellnessurlaub in Thermen mitenthalten, der Großteil des „Winterkuchens“ entfällt aber natürlich auf den klassischen Wintertourismus in den Skigebieten. Österreich hat also bei diesem Thema auch wirtschaftlich viel zu verlieren !

Es gibt daher auch gute Gründe sich mit den Akteuren zu beschäftigen, die nun gegen das Skifahren ankämpfen, nämlich wirtschaftliche, politische und ideologische ! Einen Spoiler dürfen wir aber zu Beginn des Artikels bereits aussprechen: Ums Skifahren geht es bei der Debatte eigentlich niemandem wirklich ! Ein paar verblendete Wiener Linke vielleicht ausgenommen !

Der Vorwurf: Warum das Skifahren (beim Ski-Weltcup) nun auf einmal „böse“ ist !

Seit einer Handvoll von Jahren wird in der „Wiener Blase“ in Medien und bei linken Politikern und Medienakteuren nun polemisiert wie „klimafeindlich“ der Ski-Weltcup bzw. das Skifahren denn nicht sei. Man echauffiert sich künstlich über einen Sport, der professionell von vielleicht 500 bis 1000 Menschen betrieben wird und von denen bei einem Ski Weltcup Rennen vielleicht 100 Menschen an einem Tag antreten. Die Rennorte liegen dabei vor allem in den Alpen, weshalb der Transfer von einem Weltcup-Ort zum anderen klimatechnisch jetzt auch nicht gerade die schmutzigste Angelegenheit ist. Allein wenn wir das Ganze mit anderen beliebten Sportarten wie Fussball, Formel 1 et cetera vergleichen! In diesen Sportarten fliegen tausende Mitarbeiter für den Sport in der Welt herum und zehntausende Fans folgen ihnen dann per Flugzeug und erzeugen damit einen CO2-Fussabdruck in ganz anderen Dimensionen.

Die Vorwürfe in Österreich sind dabei Jahr für Jahr nun immer dieselben: Im Herbst wird kritisiert, dass auf weißen Schnee-Bändern in grünen Landschaften Ski gefahren wird und man zeigt dazu Bilder, wie in Sölden oder in Kitzbühel mit gelagertem Schnee aus dem Vorjahr eine Piste als touristischer Lockvogel präpariert wird. Der Start der Weltcup Saison 2023/24 hat dieser Polemik allerdings wieder einmal schöne Bilder entgegen gestellt: In Sölden wie Obergurgel, wie auch am Matterhorn gab es genügend Schnee auch abseits der Piste. Die Wettkämpfe fanden also in einem netten Winterpanorma statt, das sich nicht negativ von der Landschaft abhob. Daraufhin wurde wiederum kritisiert, dass zumindest am Matterhorn am Gletscher, neben dem die Piste verlief, herumgebaggert worden war. Man kann es manchen Querulanten also einfach nicht mehr recht machen.

Tatsächlich kommt bei vielen Kritikern die Ablehnung des Skisport und des Ski-Weltcup wohl nicht von nirgendwo. Man ist als belehrender links eingestellter Großstädter oft längst weitab vom alpinen Geschehen und nutzt hier die Gelegenheit, vermeintlich unwissende konservative Menschen am Land zu belehren. Leider wird dabei darauf vergessen, dass auf deren harter Arbeit im Tourismus ein Teil von Österreichs Wohlstand aufbaut, ein Wohlstand, der fern von Städten erwirtschaftet wird ! Man stößt sich in der politischen Wiener Blase zudem seit langem am österreichischen Ski-Patriotismus, an der Erzählung der „Ski-Nation“, weil ja in der „woken“ Stadt alles verdächtig ist, wo man mit einer rot-weiß-roten Fahne nationale Sympathie bekundet.

Der ORF versucht den Protest der Letzten Generation zu rechtfertigen !

Der jüngste Vorfall: Klimaaktivisten stören den Slalom in Gurgl

Am Samstag, dem 18.11.2023, haben Klimaaktivisten der letzten Generation den zweiten Durchgang des Slaloms nach 25 Läufern unterbrochen. Sie sind mit Farbe ins Zielstadium gestürmt, unmittelbar nachdem Österreichs Skistar Marco Schwarz die Zielline überquert hatte. Die Folge war eine zehnminütige Unterbrechung des Rennes und eine ziemliche Zumutung für die verbleibenden fünf Rennläufer. Da im Slalom im Minutentakt gestartet wird und in diesem Sport mentale Fokussierung aufgrund der schnellen Bewegungen unabdingbar ist, war diese bewusste Unterbrechung ein massiver unerwarteter Eingriff für die Athleten. Alle verbliebenen Fahrer wirkten aus ihrem Konzept gebracht und konnten danach keine gute Leistung mehr zeigen. Lediglich der Führende nach Durchgang 1, ÖSV-Skistar Manuel Feller, konnte seinen Sieg noch sichern, allerdings nur aufgrund eines enormen Vorsprungs von 1,2 Sekunden aus Durchgang 1. Die übrigen Top-Starter allerdings schieden entweder aus oder landeten auf undankbaren hinteren Plätzen.

Wütend, aufgrund der besonderen Beeinträchtigung der verbleibenen Athleten (und dabei insbesonders eines jungen norwegischen Teamkollegen), reagierte Norwegens Star Henrik Kristoffersen ! Er bedachte die Aktivisten der Letzten Generation mit einer Schimpftirade und musste von anderen Zuschauern davor zurückgehalten werden, selbst in den Zielraum zu stürmen ! Die Letzte Generation versuchte den- verständlichen und wohl auch berechtigten – Ärger Kristoffersens dann auch noch für ihre Propaganda zu nutzen:

Die medialen Reaktionen darauf waren aber unterschiedlich. Während einige ORF-Kommentatoren von einem legitimen Anliegen sprachen und den Störenfrieden sogar ein Interview gewährten, sprach Ex-Skistar und Kommentator Felix Neureuther Klartext:

Wenn ich jetzt am Start stehen würde, würde ich mich so dermaßen aufregen

Felix Neureuther; zitiert nach https://www.nachrichten.at/sport/wintersport/ski-alpin/klimaprotest-bei-slalom-in-gurgl-video-zeigt-kristoffersens-wutanfall;art73891,3898377

Auch Benni Raich, ORF-Experte, widersprach seinen ORF-Kollegen und wagte zumindest „milde“ Kritik:

Die Aktivisten denken einfach nicht weit genug

Benni Raich; zitiert nach https://www.nachrichten.at/sport/wintersport/ski-alpin/klimaprotest-bei-slalom-in-gurgl-video-zeigt-kristoffersens-wutanfall;art73891,3898377

Direkter war da schon ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer

Ich bedaure, dass eine Minderheit in der Gesellschaft leider mit gesetzeswidrigen Handlungen für Aufmerksamkeit sorgen möchte. Solche Aktionen tragen sicher nicht dazu bei, dass die Akzeptanz für diese Gruppe größer wird

Christian Scherer, zitiert nach: https://www.nachrichten.at/sport/wintersport/ski-alpin/klimaprotest-bei-slalom-in-gurgl-video-zeigt-kristoffersens-wutanfall;art73891,3898377

Die Interessen der vermeintlichen „Ski-Kritiker“

Wenn man Themen wie den Ski-Weltcup und den Klimawandel zusammenbringt, dann tut man das in Österreich vor allem, um für sich selbst Aufmerksamkeit zu erregen, denn klimatechnisch und auch wirtschaftlich macht der ganze Protest wenig Sinn. Diese Aufmerksamkeit erregt man zum Beispiel auch, wenn man im immer weniger skiaffinen Wien gegen die konservativeren Bundesländer politisiert, weil man sich sicher sein kann, auf diese Weise leichten Applaus finden zu können! Es ist der alte Stadt-Land Gegensatz, der von der SPÖ, der Wiener Blase und der Medienlandschaft nur zu gerne bedient wird. Tiroler Seilbahnen, auch wenn mit grünem Strom betrieben, geben da mittlerweile ein wunderbar funktionierendes linkes Feindbild ab. Ähnlich wie etwa der linke Klassiker „die Reichen“.

Klimaaktivisten sind 2023 auf diesen Zug aufgesprungen und haben bisher bei beiden Herrenrennen im Ski-Weltcup Aktionen geplant. Klebeaktionen auf den Straßen sind ja im Winter auch eher unangenehm. Da verschüttet sich Farbe im Skianzug etwas leichter. Den Aktivisten der letzten Generation sind dabei lokale Folgen wie auch die Sinnhaftigkeit ihrer Proteste völlig egal. Hauptsache ist, man schafft es irgendwie in die Medien. Herzen und Hirne des Publikums vor Ort sind dabei nebensächlich. Deshalb war die Reaktion des Publikums auch sehr eindeutig: Laute Buhruffe erwarteten die Klimaaktivisten in Obergurgl, als sie das Rennen störten. Dämlich war die Rechtfertigung der Aktivisten selbst:

Die Aktion habe sich nicht gegen die Sportler oder die Fans gerichtet.

Klimaaktivistin der Letzte Generation, zitiert nach: https://www.nachrichten.at/sport/wintersport/ski-alpin/klimaprotest-bei-slalom-in-gurgl-video-zeigt-kristoffersens-wutanfall;art73891,3898377

Forciert wird diese Agenda natürlich aber auch von linksliberalen Medien wie dem ORF oder dem Standard, indem sie Aktivisiten und linken Meinungskolumnen viel Raum geben, um ihre Nachricht zu transportieren: Skifahren = klimafeindlich = böse. Insbesondere der Standard weiß natürlich, dass seine woke Leserschaft auf dieses Thema anspringt. Linke deutsche Mainstreammedien wie der Spiegel haben schon vor Jahren begonnen, mit diesem Thema zu kampagnisieren, dabei aber oft gerne darauf vergessen, den Bali-Surfausflug ihrer reichen Leserklientel oder deren Flug ans Mittelmeer ebenso gleichermaßen unter Feuer zu nehmen. Und das obwohl hier natürlich der CO2-Fussabdruck ungemein größer ist. Dass die österreichische mediale Linke dieses Thema 1:1 aufgreift, demonstriert einmal mehr, wie gering ihr ökonomischer Sachverstand ist. Man schießt sich als Österreicher nämlich wirtschaftlich selbst in den eigenen Fuß, wenn man dieses Phantasiethema medial hochzieht. Damit ist nicht nur der geringe ökonomische Sachverstand der handelnden va. linken Akteure bewiesen, sondern leider auch deren eingeschränktes ideologisches Urteilsvermögen.

Fazit

Ein Störung oder Abschaffung des Ski-Weltcups, wie auch des Skisports im Allgemeinen wird den Klimawandel nicht stoppen, ja nicht einmal relevant beeinflussen. Der Skisport wird, abgesehen davon, ohnehin vielfach mit grünem Strom aus Wasserkraftwerken in alpinen Regionen betrieben ! Genutzt wird Wasser, das vor Ort gespeichert worden oder ohnehin selbst in Form von Schnee vor Ort vom Himmel gefallen ist. Lokale Solarkraftwerke polieren die Klimaenergiebilanz weiter auf. Auch die Gletscherschmelze wird der Skisport weder selbst herbeiführen noch durch Verzicht auf Rennen stoppen können! Dafür sorgt alleine der Klimwandel !

Die ganze Debatte um den Ski-Weltcup, wie auch um die „Nachhaltigkeit des Skisports“, ist also eine städtische Phantasiedebatte fernab von Regionen, die sowohl auf Tourismus wie Nachhaltigkeit setzen, nämlich weil sie sowohl auf ihre Natur wie auf touristische Einnahmen angewiesen sind. Da die Anliegen vielfach mit grünem Strom betrieben werden, man die Anreise von Touristen per Zug forciert und immer mehr Elektroautos verwendet werden, wird dem Vorwurf der „Klimaschädlichkeit des Skitourismus“ die Substanz sowieso Jahr für Jahr immer weiter entzogen.

Deshalb spricht auch in Zukunft nichts dagegen, Österreichs Volkssport Nummer 1 im Freien in der Natur zu frönen und im Winter den grauen Tälern und Städten zu entfliehen, um am Berg auf zwei Brettern das Leben im Schnee zu genießen ! Schließlich ist und bleibt für viele Österreicherinnen und Österreicher „Skifoan ja des leiwaundste, was ma si nur vurstelln kann“!

Finanzielles: Helfen Sie dem „März“

Wir vom März glauben nicht an eine Paywall und stellen daher all unsere Beiträge gratis zur Verfügung ! Wir glauben hier an guten Journalismus, der Themen aufgreift, die vom Mainstream gerne ignoriert oder anders interpretiert werden, weil es den Herausgebern ideologisch gerade nicht passt ! Falls Ihnen also unser Beitrag zur Meinungsvielfalt gefällt und Sie dem „März“ finanziell unter die Arme greifen möchten, laden wir Sie herzlich ein, uns mit einem Betrag Ihrer Wahl zu unterstützen !

Falls Sie direkt überweisen möchten, ganz ohne Paypal oder Kreditkarte, dann finden Sie hier unsere Kontodaten:

IBAN: DE46 1001 1001 2622 4193 03

BIC: NTSBDEB1XXX

Vielen herzlichen Dank an alle Unterstützer !

Links & Quellen

https://www.nachrichten.at/sport/wintersport/ski-alpin/klimaprotest-bei-slalom-in-gurgl-video-zeigt-kristoffersens-wutanfall;art73891,3898377