
In Gaza findet – anders als viele parteiische Medien, Aktivisten und Politiker uns vermitteln wollen – kein Genozid statt. Leider hat sich die „Genozid-Propagandalüge“ dennoch in vielen Köpfen festgesetzt und führt zu allerlei Radikalisierung im Westen. Anders als die Hamas – deren Oktobermassaker 2023 einen genozidalen Charakter hatte – attackiert Israel fast ausschließlich die Hamas-Terroristen und versucht eben nicht, das palästinensische Volk auszulöschen. Das sieht man unter anderem auch an den nackten Zahlen: Trotz zwei Jahren Krieg leben in Gaza heute mehr Menschen als noch im Oktober 2023. Die Gefallenen dieses Krieges sind zu rund 50 Prozent Hamas-Terroristen und damit feindliche Kämpfer. In einem so dichtbesiedelten urbanen Gebiet lassen sich natürlich leider auch zivile Verluste nicht vermeiden und sind beklagenswert, jedoch fällt die Zahl derer immer noch relativ gering aus für die Dauer und das Ausmaß der Kämpfe. Wo dagegen wirklich seit langer Zeit ein Genozid stattfindet, ist Nigeria, aber darüber wird in den Medien kaum berichtet .
Nigeria ist ein Land, welches religiös in einen muslimischen Norden und einen christlichen Süden gespalten ist. Es gibt im Land rund 50 Prozent Muslime und rund 46 Prozent Christen. Im Norden Nigerias findet seit vielen Jahren regelmäßig ein Genozid an christlichen Dörfern statt. Islamisten und Terrorgruppen wie Boko Haram löschen christliche Dörfer aus, ermorden Unschuldige und entführen Kinder wie Erwachsene. Diesem muslimischen Genozid an der christlichen Minderheit sind seit 2009 rund 100.000 Christen zum Opfer gefallen. Sie wurden ermordet, eben genau, weil sie Christen in Nigeria waren. Dieses Verbrechen erfüllt eindeutig die Völkermorddefinition. Laut den Vereinten Nationen wird ein Völkermord nämlich folgendermaßen definiert:
Völkermord ist ein Verbrechen, das durch die Absicht gekennzeichnet ist, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe ganz oder teilweise auszulöschen.

Der Genozid an den Christen in Nigeria
Während Konflikte wie jener im Gazastreifen weltweit Schlagzeilen dominieren, gerät ein anderes, weitaus blutigeres Drama an den Rand der globalen Aufmerksamkeit: die anhaltende, systematische Gewalt gegen Christen in Nigeria. In weiten Teilen des Landes sind christliche Gemeinden seit Jahren Zielscheibe islamistischer Terrorgruppen, muslimischer Stämme und militanter Banden. Internationale christliche und humanitäre Organisationen sprechen längst von einem „schleichenden Genozid“. Wie fast überall in der islamischen Welt sind Christen hier die Opfer von Tätern aus der muslimischen Mehrheitsgesellschaft. Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Rund die Hälfte der 220 Millionen Einwohner Nigerias sind Muslime (vor allem im Norden) und in dieser religiös gespaltenen Struktur eskaliert seit Jahren ein asymmetrischer Konflikt, der für die christliche Bevölkerung verheerende Folgen hat.
Laut dem christlichen Hilfswerk Open Doors wurden allein im Jahr 2023 in Nigeria über 5.000 Christen wegen ihres Glaubens getötet – mehr als in jedem anderen Land der Welt. Schätzungen über die Gesamtzahl der Todesopfer der letzten 15 Jahre reichen von 50.000 bis über 70.000 Menschen. Die Dunkelziffer dürfte noch weit höher liegen, da viele Massaker in abgelegenen Regionen stattfinden und von lokalen Behörden kaum dokumentiert werden. Dazu kommen Entführungen und Zwangskonvertierungen zum Islam, wovon weitere zehntausende Nigerianer betroffen sind. Der amerikanische Polittalker Bill Maher stellte angesichts dieser jahrelangen verheerenden Bilanz die richtige Frage:
Sie versuchen buchstäblich, die christliche Bevölkerung eines ganzen Landes auszulöschen“, sagte Maher. „Wo sind die Jugendlichen, die dagegen protestieren? Islamisten wie Boko Haram haben seit 2009 über 100.000 Menschen getötet und 18.000 Kirchen niedergebrannt.
Bill Maher zitiert nach https://www.newsweek.com/bill-maher-christians-nigeria-10797095
Die christliche Hilfsorganisation Open Doors listet Nigeria (mit über 100 Millionen Christen als Einwohner) deshalb global als den siebentgefährlichsten Staat für Christen. Darüber stehen nur Diktaturen wie Nordkorea und Länder, wo Christen primär als sehr kleine Minderheit unterdrückt werden. Christliche „Märtyrer“ finden sich deshalb in Nigeria weit häufiger als in allen anderen Ländern, haben Analysen von Open Doors ergeben. Laut dem Vatikan wurden außerdem seit 2009 rund 2200 christliche Schulen von den Extremisten zerstört!
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Die vielen verschiedenen Täter
Die Gewalt gegen Christen in Nigeria wird von einer Reihe unterschiedlicher, teils miteinander verwobener Akteure getragen. An prominenter erster Stelle steht die Terrororganisation Boko Haram, deren Aufstand 2009 begann und das Land bis heute destabilisiert. Von ihren Hochburgen im Nordosten aus überfielen ihre Kämpfer immer wieder gezielt christliche Dörfer und Städte. Kirchen wurden systematisch niedergebrannt, Zivilisten getötet, Priester verschleppt und Gemeinden ausgelöscht. Die Gruppe versteht sich als islamistischer Dschihadverband, der das Ziel verfolgt, ein Kalifat zu errichten und nicht-muslimische Bevölkerungsgruppen zu vertreiben oder zu unterwerfen. Aus Boko Haram ging später die Abspaltung ISWAP (Islamic State West Africa Province) hervor, die noch besser organisiert und militärisch durchstrukturierter agiert. ISWAP verübt gezielte Anschläge auf kirchliche Einrichtungen, Sicherheitskräfte und Zivilisten und gilt heute als eine der gefährlichsten Terrorzellen Westafrikas.
Neben diesen klar ideologisch geprägten Gruppen spielen einheimische brutale Fulani-Hirtenmilizen eine zentrale Rolle. Ursprünglich handelt es sich bei den Fulani um ein nomadisches Hirtenvolk, dessen Konflikte mit sesshaften Bauern – meist Christen – traditionell um Weide- und Wasserrechte kreisten. In den vergangenen Jahren jedoch haben sich Teile dieser Gruppen radikalisiert oder mit bewaffneten islamistischen Milizen verbündet. In vielen Regionen des sogenannten „Middle Belt“ greifen Fulani-Milizen gezielt christliche Dörfer an, überfallen Bauern bei der Feldarbeit und zerstören Kirchen und Siedlungen. Zahlreiche Berichte zeigen, dass diese Angriffe häufig ohne nennenswerten Widerstand der Sicherheitskräfte stattfinden – ganze Gemeinden werden faktisch aufgegeben, während Milizen ungehindert operieren. Die Fulani haben dabei eine lange Geschichte religiöser Gewalt und Intoleranz: Schon im 19. Jahrhundert bildeten sie mehrere islamische Theokratien und „Jihad“-Reiche.
Eine dritte Gewaltquelle sind lokale Banden, kriminelle Netzwerke und korrupte Funktionsträger. In manchen Regionen arbeiten regionale Milizen mit lokalen Machthabern oder einzelnen Sicherheitskräften zusammen. Diese handeln entweder aus Eigennutz, aus politischem Kalkül oder aus ideologischer Nähe. Es gibt dokumentierte Fälle, in denen staatliche Stellen Angriffe stillschweigend duldeten oder nicht einschritten, obwohl sie frühzeitig informiert waren. Manche Gouverneure und Militärs werden verdächtigt, aktiv Komplizenschaft geleistet zu haben, sei es durch Wegsehen, durch Waffenlieferungen an Milizen oder durch gezielte Verzögerung von Militäreinsätzen. Dieses komplexe Zusammenspiel aus Terrorgruppen, Milizen und korrupten Strukturen schafft ein Klima nahezu vollständiger Straflosigkeit, das systematische Gewalt gegen Christen begünstigt.
Genozidale Taktiken
Die Methoden, mit denen die Angreifer vorgehen, sind über Jahre hinweg nahezu ritualisiert und folgen einem klaren Muster. Häufig erfolgen nächtliche Überfälle auf Dörfer, wenn die Bewohner schlafen oder unvorbereitet sind. Bewaffnete Gruppen riegeln die Umgebung ab, dringen in Häuser ein, töten Männer, verschleppen Frauen und Kinder und brennen anschließend Kirchen, Wohnhäuser und Vorratslager nieder. Diese Angriffe dauern oft nur wenige Stunden, hinterlassen aber zerstörte Siedlungen, traumatisierte Überlebende und ganze Landstriche in Schutt und Asche. Ziel ist nicht nur das Töten, sondern die nachhaltige Zerstörung jeder Lebensgrundlage.
Ein weiteres Element ist die gezielte Vernichtung christlicher Infrastruktur. Kirchen, Schulen, Krankenstationen und Gemeindezentren werden niedergebrannt oder geplündert. Nach Angaben von Intersociety wurden seit 2009 rund 18.000 Kirchen zerstört. Diese Strategie zielt darauf ab, christliche Gemeinden handlungsunfähig zu machen, deren Zusammenhalt zu zerschlagen und eine Rückkehr unmöglich zu gestalten. Hinzu kommen systematische Entführungen: Frauen und Kinder werden verschleppt, häufig mit der Forderung, dem christlichen Glauben abzuschwören oder werden nur gegen Lösegeld freigelassen. Viele Entführte verschwinden dauerhaft und werden zu Zwangsarbeit oder Zwangsheirat gezwungen.
Die dritte zentrale Methode ist die Vertreibung ganzer Bevölkerungsgruppen. Nach Angriffen werden die Ländereien oft von den Angreifern besetzt, während die Vertriebenen in Flüchtlingslagern oder improvisierten Siedlungen Zuflucht suchen. Der Vorgang gleicht einer ethnisch-religiösen Bereinigung, die langsam, aber systematisch ganze Regionen umgestaltet. Hinzu kommt das weit verbreitete Schweigen und die Straflosigkeit, die solche Taten begleiten. Ermittlungen werden selten geführt, Täter entkommen, Behörden behindern Untersuchungen oder ignorieren sie völlig. Diese Passivität des Staates signalisiert den Angreifern faktisch freie Hand.
Ein besonders eindrückliches Beispiel ist das Massaker von Yelwata im Bundesstaat Benue im Juni 2025. In zwei Nächten griffen bewaffnete Milizen ein christliches Dorf an, töteten zwischen 100 und 200 Menschen, darunter viele Binnenflüchtlinge, die dort Schutz gesucht hatten. Die Angreifer zerstörten Häuser, Kapellen und Vorratslager, um die Dorfgemeinschaft vollständig zu vernichten. Die Überlebenden flohen panisch. Dieser Angriff zeigt exemplarisch das typische Vorgehen: Überraschung, maximale Brutalität, Zerstörung aller Lebensgrundlagen und Einschüchterung der Überlebenden. Es handelt sich nicht um spontane Gewaltausbrüche, sondern um strategisch geplante Operationen mit klaren Zielen.

Der muslimische Genozid an den nigerianischen Christen
Die Frage, ob die Gewalt gegen Christen in Nigeria als Genozid einzustufen ist, wird international kontrovers diskutiert. Juristen und Politiker streiten häufig noch über die formale Einordnung, die Fakten jedoch zeichnen ein eindeutiges Bild: Christen werden aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit gezielt getötet und ganze Gemeinden werden vertrieben und ihres Landes beraubt. Kirchen, Schulen und religiöse Einrichtungen werden systematisch zerstört, während der Staat kaum Schutz bietet und strafrechtliche Konsequenzen weitgehend ausbleiben. Nach den Kriterien der Genozidkonvention erfüllt dieses Vorgehen zentrale Merkmale eines Völkermords. Organisationen wie Genocide Watch stufen Nigeria bereits in die höheren Stadien „Extermination“ und „Verneinung“ ein – also Phasen, in denen Massentötungen stattfinden und zugleich geleugnet oder verharmlost werden.
Die gesellschaftlichen Folgen dieser Entwicklung sind tiefgreifend und langfristig. Millionen Christen sind innerhalb des Landes auf der Flucht und leben in provisorischen Lagern unter oft katastrophalen Bedingungen. Viele Gemeinden verlieren nicht nur ihre Gebäude und Seelsorger, sondern auch ihre soziale Struktur, ihre Schulen und ihre kulturelle Identität – ein Wiederaufbau würde Jahre dauern, wenn er überhaupt gelänge. Gleichzeitig wächst das Risiko einer Radikalisierung: Wo Schutz und Gerechtigkeit fehlen, entsteht der Nährboden für Vergeltung und eine gefährliche Spirale der Gewalt. Die anhaltenden Übergriffe vertiefen zudem das religiöse Misstrauen, verschärfen ethnische Spannungen und treiben Nigeria in eine immer tiefere Spaltung zwischen christlichen und muslimischen Bevölkerungsteilen.
Fazit
Die systematische Gewalt gegen Christen in Nigeria offenbart ein erschütternd klares Muster: Über Jahre hinweg werden Gemeinden gezielt angegriffen, ihre Mitglieder ermordet, verschleppt oder gewaltsam vertrieben. Terrororganisationen wie Boko Haram und ISWAP, radikalisierte Fulani-Milizen sowie lokale Banden agieren teils koordiniert, teils parallel – vereint durch das Ziel, die christliche Bevölkerung zu vertreiben und ihre Lebensgrundlagen zu zerstören. Kirchen, Schulen und Dörfer werden niedergebrannt, ganze Regionen religiös „gesäubert“, während staatliche Sicherheitskräfte häufig tatenlos zusehen oder gar mit den Tätern kooperieren. Diese Kombination aus ideologischem Fanatismus, organisierter Gewalt und staatlicher Passivität schafft ein Klima nahezu vollständiger Straflosigkeit, das den Genozid über Jahre hinweg begünstigt und verstetigt hat.
Die Folgen dieser Entwicklung sind tiefgreifend und langfristig: Millionen Christen sind innerhalb des Landes auf der Flucht, viele leben unter katastrophalen Bedingungen in improvisierten Lagern. Zahlreiche Gemeinden verlieren nicht nur ihre Gebäude, sondern auch ihre soziale Struktur, kulturelle Identität und Zukunftsperspektive. Diese gezielte Zerstörung führt zu einer schleichenden Entwurzelung einer ganzen Bevölkerungsgruppe. Gleichzeitig wächst das Risiko von Vergeltungsgewalt und weiterer Radikalisierung, während das religiöse Misstrauen zwischen den Bevölkerungsgruppen immer tiefer wird. Nigeria droht dadurch in eine dauerhafte gesellschaftliche Spaltung und Instabilität abzurutschen – eine Entwicklung, die internationale Aufmerksamkeit und entschiedenes politisches Handeln dringend erforderlich macht.
Nigeria steht deshalb heute an einem gefährlichen Scheidepunkt. Es ist eine Front im „Kampf der Kulturen“ , wo der politische Islam mit Gewalt gegen andersgläubige Nachbarn vorgeht. Was sich in Nigeria ereignet, ist kein isoliertes Problem – es ist ein umfassender, jahrelanger Konflikt, der seine religiöse Dimension offenlegt. Die Zahlen zeigen klar: Christen sterben nicht “nebenbei” in Konflikten – sie werden gezielt angegriffen. Der Staat Nigeria wiederum sorgt offenbar für keinen wirksamen Schutz, und die internationale Gemeinschaft schaut – wenn überhaupt – teilnahmslos zu. Man spricht lieber über Gaza und die ‚verbrecherischen‘ Juden und Israelis, anstatt zu erkennen, dass muslimische Gruppen im Sudan oder in Nigeria in Genozide verstrickt sind, die nicht nur in der Propaganda , sondern wirklich stattfinden.
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https://www.newsweek.com/bill-maher-christians-nigeria-10797095