Die österreichische Flucht aus Wien: Lebenswert am Land?

Wien war bis vor kurzem die „lebenswerteste Stadt der Welt“ , zumindest wenn man internationalen Magazinen wie dem „Economist“ glauben wollte. In Österreich sah man diesen Titel dagegen nicht zu unrecht zwiespältig: Die SPÖ Wien hat ihn gefeiert, viele andere haben darüber gespottet. Diejenigen aber, die es am besten wissen müssten, nämlich die Wiener, stimmen seit Jahrzehnten mit ihren Füßen ab und kehren Wien immer stärker den Rücken! In den letzten 23 Jahren war die Wanderbilanz zwischen Wien und Restösterreich, mit Ausnahme der Jahre 2010 und 2012, für Wien stets negativ. Das bedeutet, dass Jahr für Jahr netto mehr Wiener in die Bundesländer gezogen sind als umgekehrt. Wien wäre ohne Einwanderung aus dem Ausland also weiterhin geschrumpft, so wie schon 1945 bis 2000. So wahnsinnig attraktiv kann die Stadt für Österreicher in den letzten Jahrzehnten also nicht gewesen sein. Leicht negativ war die innerösterreichische Wanderungsbilanz zudem auch bei EU-Bürgern.

Wir halten fest: Der „lebenswertesten Stadt der Welt“ sind seit 2002 Jahr für Jahr netto mehr Österreicher und EU-Bürger in Richtung der anderen acht Bundesländer abhanden gekommen als umgekehrt nach Wien gezogen sind. Der einzige Boom in der Wanderungsbilanz im Inland kommt von „außereuropäischen Drittstaatlern“, womit in der Regel Asylwerber und geduldete Aufenthaltsberechtigte gemeint sind, die aufgrund höherer Sozialleistungen massiv nach Wien ziehen. Darunter fallen natürlich die klassischen Nationalitäten: Syrer, Afghanen, et cetera. In Österreich verliert die Stadt Wien also Jahr für Jahr mehr Österreicher ohne Migrationshintergrund und gewinnt stattdessen Migranten dazu. Wir finden hier somit ein Phänomen vor, welches mit dem Begriff „White Flight“ – weiße Flucht – in den USA seit den 1970ern beschrieben wird. Die Einheimischen ziehen aus „bunten“ migrantischen Städten weg, neue Ausländer kommen an ihrer Stelle stetig dazu. Die Stadt Wien beschreibt das Phänomen selbst am Beispiel Niederösterreichs so:

Während im Jahr 2022 20.371 Menschen aus Niederösterreich nach Wien zuwanderten, verlegten 26.287 Wiener*innen ihren Wohnsitz nach Niederösterreich – ein großer Teil davon in Gegenden im direkten Einzugsbereich von Wien. Abwanderungen fanden vor allem in die Bezirke Mödling, Gänserndorf, Bruck an der Leitha, Tulln, Baden und Korneuburg statt.

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Dieses Phänomen hat natürlich nicht nur mit dem Wunsch nach Landleben und ruraler Entschleunigung zu tun, sondern vielfach auch mit den negativ empfundenen Auswirkungen der Migration. Viele Österreicher kehren der Stadt Wien Jahr für Jahr genau deshalb den Rücken und suchen sich den Speckgürtel oder die Bundesländer als bessere Alternative zum Leben aus. Dieses Phänomen ist somit die rot-weiß-rote „Flucht“ in die Vor- und Kleinstädte.

Dann wäre Wien noch Wien

Wenn die Stadt Wien wirklich die „beste Lebensqualität in der Welt“ bieten würde, dann wäre die österreichische Wanderungsbilanz in Wien wohl eine andere. Schließlich gibt es mehr als 100.000 Studienplätze, zehntausende gut bezahlte Arbeitsplätze in der Verwaltung und viele Headquarter von Unternehmen. Das alles sind Anreize, welche die Menschen eigentlich motivieren und oft auch zwingen, physisch nach Wien zu ziehen, zumindest für eine gewisse Zeit. Dennoch reicht die Attraktivität von Wien intern längst nicht mehr aus, um viele dieser Menschen auch längerfristig stärker zu überzeugen, in Wien wohnhaft zu bleiben. Dabei verfügt die Stadt ja über enorme Zuckerln: Zwei Drittel des Wohnungsmarktes sind mietreguliert und damit vergleichsweise billig. Kulturell und unterhaltungsmäßig wird viel geboten und die Gesundheitsversorgung ist breit und lokal verfügbar.

Besonders auffällig ist aber dabei, dass es in Wien lange keine Protestmärsche oder lautstarken Debatten wegen dieser Entwicklung gab. Abseits einer Stimme für die FPÖ protestierte die Wiener Zivilgesellschaft nie dagegen. Auch der demographische „Rückzug“ aka die „Flucht in die Vorstadt“ geschieht „politisch korrekt“ leise. Immer mehr gebürtige Wiener, besonders Familien mit Kindern, ziehen ins Umland: nach Schwechat, Korneuburg, Baden, Mödling oder ins Burgenland. Was als Wunsch nach „mehr Ruhe und Natur“ verkauft wird, ist oft auch ein bewusster Schritt weg von den sozialen und kulturellen Problemen der Hauptstadt. Statistiken belegen: Wien hat zwar noch immer ein Bevölkerungswachstum – dieses wird jedoch nahezu ausschließlich durch Zuwanderung getragen, während die Netto-Abwanderung von Österreichern zunimmt.

Die Gründe für diesen Rückzug sind vielfältig: Viele sprechen von wachsender Kriminalität, Integrationsproblemen, einem schwindenden Sicherheitsgefühl, aber auch davon, sich „nicht mehr zugehörig“ zu fühlen. Wer seine Kinder auf eine Schule mit über 80 % nicht-deutschsprachigen Schülern schicken soll, fragt sich irgendwann, ob es nicht Alternativen gäbe. Wer beim Einkaufen in der eigenen Nachbarschaft kaum noch auf Deutsch kommunizieren kann, wird fremd im eigenen Bezirk. Was medial oft als „Einzelfall“ dargestellt wird, ist für viele Alltag geworden.

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Magnet für illegale Migranten und Osteuropäer

Wien ist geographisch gesehen das Tor zu Osteuropa und damit die erste „westliche“ Stadt für viele Ungarn, Slawen und Rumänen, in der man ordentliche Gehälter für seine Arbeitskraft erzielen kann. Ebenso liegt Österreich (und damit Wien) an der Migrationsroute illegaler Migranten gen Deutschland, das -Merkels Politik sei Dank- primäres Ziel dieser Menschen geworden ist. Ohne seine geographisch exponierte Lage wäre Wien also wohl auch kein derartiger Anziehungspunkt für Migranten. Das zeigen wiederum Statistiken. Die Rekrutierung von Schlüsselarbeitskräften gelingt seit Jahren nicht zufriedenstellend und in den letzten 10 Jahren sind ganze 7 von 10 Migranten über die Asylschiene meist illegal ins Land gekommen. Irreguläre und Flucht-Migration dominiert also die Zuwanderungsfrage hierzulande massiv!

Wer mit offenen Augen durch Wien geht, merkt es schnell: Die kulturelle Zusammensetzung der Bezirke hat sich seit dem Jahr 2000 drastisch verändert. In Teilen von Favoriten, Ottakring oder Rudolfsheim-Fünfhaus liegt der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund inzwischen bei über 60 %. In manchen Schulklassen wird kaum noch Deutsch gesprochen, Straßencafés und Geschäfte wirken zunehmend wie Parallelwelten. Es wäre falsch, all dies pauschal negativ zu sehen – aber ebenso falsch und naiv ist es, diese tiefgreifenden Veränderungen kleinzureden oder gar als „natürliche Diversität“ zu verklären. Die linke Stadtregierung versucht das gerne mit historischen Beispielen, ignoriert dabei aber natürlich, dass die traditionellen „Wiener Migranten“ katholische, meist deutschsprachige Mitteleuropäer aus Süddeutschland, Böhmen und Provinzen der k.u.k. Monarchie waren, uns also sehr ähnelten. Den aktuellen Wandel allerdings empfinden viele langjährige Bewohner nicht als Bereicherung, sondern als Verlust von Heimat, Sicherheit und kulturellem Zusammenhalt.

Die politische Verantwortung

Was einst als typisch amerikanisches Phänomen galt, hat längst Europa erreicht  und ist heute auch in Österreich spürbar: Die Rede ist von der sogenannten White Flight („der weißen Flucht“). In den USA beschreibt dieser Begriff seit den 1960er-Jahren den großflächigen Rückzug der weißen Mittelschicht aus Großstädten in die Vororte. Ursache war die zunehmende Einwanderung, die Veränderung der Bevölkerungsstruktur und damit verbunden das Gefühl vieler Einheimischer, in ihrer eigenen Stadt fremd zu werden. Die Entwicklung ist nicht nur soziologisch gut dokumentiert, sondern auch mit klaren demographischen und politischen Auswirkungen verbunden. Was in Detroit oder Los Angeles begann, lässt sich heute mit erstaunlicher Ähnlichkeit in Wien beobachten.

Die politisch Verantwortlichen in Wien, quasi ausschließlich Sozialdemokraten, haben diese Entwicklung jahrelang entweder ignoriert oder gar befeuert. Integrationsprobleme wurden kleingeredet, berechtigte Sorgen der Bevölkerung als „rechts“ diffamiert. Förderungen für „interkulturelle Projekte“ gab es zuhauf, klare integrationspolitische Leitlinien hingegen kaum. Wer ansprach, dass Zuwanderung nicht nur Chancen bietet, sondern auch Grenzen hat, wurde in der öffentlichen Debatte rasch mundtot gemacht. Diese Verdrängung rächt sich nun in Form einer schleichenden Entwurzelung breiter Bevölkerungsschichten.

Was diese Entwicklung so gefährlich macht, ist ihr stilles, aber nachhaltiges Fortschreiten. Während Medien und Politik den „bunten und vielfältigen“ Charakter Wiens feiern, schwindet das Vertrauen vieler Bürger in die Zukunftsfähigkeit ihrer Stadt. Der Begriff White Flight mag manchen als provokant erscheinen, doch er beschreibt eine reale Entwicklung, die längst auch Menschen ohne ideologische Agenda erreicht hat. Es geht nicht um Hautfarbe, sondern um Zugehörigkeit, kulturelle Verankerung und das Recht, sich in der eigenen Umgebung zuhause zu fühlen. Wenn große Teile Wiens einmal zu Banlieues geworden sind, wird die Stadt noch schneller kippen und nicht mehr wiederzuerkennen sein. Die arabisch-islamistisch-konservativen Migranten sind nämlich keine „Ziegelböhmen“, sondern ein eigener, ziemlich dominanter und selbst überzeugter Kulturkreis.

Historischer Kontext: White Flight in den USA

In den USA begann die „White Flight“ in den 1950er- und 1960er-Jahren, als afroamerikanische und andere ethnische Minderheiten zunehmend in die europäisch geprägten Innenstädte zogen, während weiße Familien in die neu entstehenden Vorstädte flüchteten. Diese Bewegung wurde durch eine Kombination aus wirtschaftlichen Möglichkeiten (wie staatlich geförderte Hypotheken für Vorstadthäuser), sozialen Vorurteilen und der Wahrnehmung von steigender Kriminalität und sinkender Lebensqualität in den Innenstädten begünstigt. Das Ergebnis war eine starke Segregation: Innenstädte wurden zunehmend von Minderheiten bewohnt, während die Vorstädte homogener und überwiegend weiß blieben.

Stimmen in den USA argumentieren, dass dieser Trend nicht primär auf Rassismus zurückzuführen war, sondern auf den Wunsch nach Stabilität, Sicherheit und einem Lebensstil, der mit traditionellen Werten wie Familie, Gemeinschaft und kultureller Kohärenz verbunden ist. Kritiker hingegen sehen darin eine Flucht vor Integration und eine Ablehnung multikultureller Realitäten. Diese Debatte ist deshalb nun auch in Wien relevant, wo ähnliche Dynamiken zu beobachten sind, wenn auch in einem anderen kulturellen und historischen Kontext.

Statistiken zeigen, dass Wien heute eine hohe Abwanderung in die umliegenden Vororte und das Umland erlebt. Besonders Familien mit höherem Einkommen und österreichischer Herkunft ziehen in Vorstädte wie Mödling, Klosterneuburg oder Perchtoldsdorf. Diese Gebiete bieten nicht nur mehr Platz und Grün, sondern auch eine homogenere soziale Struktur, die oft als „sicherer“ und „familiengerechter“ wahrgenommen wird. Laut „Statistik Austria“ verzeichnet Wien eine Nettoabwanderung in die umliegenden Bundesländer, während die Stadt selbst durch Zuwanderung aus dem Ausland wächst. In Bezirken mit hohem Migrantenanteil, wie Favoriten, gibt es immer mehr Berichte über Parallelgesellschaften, wo kulturelle und religiöse Unterschiede die soziale Kohäsion erschweren.

Fazit

Wenn Wien langfristig ein Ort bleiben soll, in dem sich Menschen verschiedenster Herkunft friedlich und gleichberechtigt begegnen, braucht es eine ehrliche Diskussion über Zuwanderung, Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der Rückzug der autochthonen Bevölkerung ist ein Warnsignal – nicht für Rassismus, sondern für politischen Realitätsverlust. Wer ihn ignoriert, gefährdet den sozialen Frieden genauso wie die kulturelle Identität unserer Hauptstadt. Es ist Zeit, die Zeichen der Zeit ernst zu nehmen – bevor Wien noch mehr Wiener verliert.

Ein weiterer Treiber von „White Flight“ in Wien ist übrigens auch wirtschaftlicher Natur. Die steigenden Immobilienpreise in den Innenstadtbezirken zwingen viele Familien im Zuge von Investitionen ins Eigenheim in günstigere Vororte zu ziehen. Eigentum ist in Wien ja politisch verpönt und wird wenig gefördert, weshalb nur mehr 25 Prozent der Wiener in einer Immobilie wohnen, die ihnen auch selbst gehört. Gleichzeitig bieten die Vorstädte den Normalos bessere öffentliche Schulen (ersparen das Ausweichen auf Privatschulen), ruhigere Wohngegenden und eine grünere Infrastruktur, die auf Familien ausgerichtet ist. Es gibt also auch hier eine Parallele zu den USA, wo einst wirtschaftliche Anreize ebenso wie günstige Hypotheken die Abwanderung in die Vorstädte förderten.

Die Abwanderung in die Vorstädte hat mittelfristig weitreichende Folgen für Wien. Innenstadtbezirke wie Favoriten riskieren, sozial und wirtschaftlich total abgehängt zu werden, während die Vorstädte homogener und wohlhabender bleiben. Dies verstärkt die soziale Segregation und könnte langfristig zu einer gespaltenen Stadt und einem gespaltenen Land führen, ähnlich wie in amerikanischen Metropolen. Aus konservativer Sicht ist dies ein klares Warnsignal dafür, dass die Balance zwischen Multikulturalismus und der Bewahrung der nationalen Identität in Wien höchst gefährdet ist.

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https://www.derstandard.at/story/3000000280523/die-wiener-wollen-kaufen-doch-die-waldviertler-geben-ihre-haeuser-nicht-her