Orban: Österreich ist bei der Migration ein Negativbeispiel

Stemmt der Atlas Österreich unzählige Belastungen infolge der Massenmigration?

Ungarns Premierminister Viktor Orban besuchte diese Woche die Stadt Wien und nahm kein Blatt vor den Mund: Er warnte vor ausufernder Migration und verwies dabei als Negativbeispiel auf Österreich. Dabei erwähnte er die fremde „Kultur und Lebensphilosophie“ vieler Migranten, die nicht zu Europa passen würde. Er legte dann sogar weiter nach und sprach aus, was sich viele Politiker in Mittel- und Westeuropa aktuell nicht zu sagen trauen, auch wenn sie ähnlich denken:

Ich bin der einzige Spitzenpolitiker in Europa, der offen gegen Migration ist. Ich will nicht, das Ungarn ein Einwanderungsland wird

https://www.derstandard.at/story/2000137851624/besuch-in-wien-fuer-orban-ist-oesterreich-ein-negativbeispiel

So weit, so klar: Orban lehnt Migration offen ab und hat den Mut, dies offen auszusprechen. Er gewann mit solchen Positionen jüngst erst eine 2/3 Mehrheit bei der letzten Wahl in Ungarn. Dies wird jedoch dezidiert kein Artikel über Viktor Orban. Er dient hier lediglich als Stichwortgeber. Jüngst präsentierte das Integrationsministerium gemeinsam mit der Statistik Austria nämlich den neuen Integrationsbericht 2022. Dieser gießt die aktuellen Zustände um Migration, Asyl und Integration in viele Zahlen, aus denen wir als Leser dann unsere Schlüsse ziehen dürfen. Wir vom März haben deshalb nun einen Blick in den Migrationsbericht geworfen, um herauszufinden, ob Viktor Orban mit seiner Analyse nun Recht hat oder auch nicht!

Österreich: Spitzenreiter bei den Asylanträgen in ganz Europa

Österreich stellt ziemlich genau zwei Prozent aller EU-Einwohner, nahm aber alleine im Jahr 2021 in absoluten Zahlen am fünftmeisten Asylwerber aller 31 EU und EFTA-Staaten auf. Auch pro Kopf schlägt Österreich alle Nachbarländer leicht: Österreich nimmt etwa mehr als doppelt so viele Flüchtlinge pro Kopf auf, als das von der linksliberalen Ampel-Koalition regierte Deutschland. Ähnliches gilt für Frankreich. Das bevölkerungsmäßig fast siebenmal größere Italien, eines der G20-Mitglieder, nimmt nur 14.000 mehr Menschen auf als Österreich, obwohl ein Gutteil der Migranten an italienischen Küsten anlandet. Ähnliches gilt für Spanien. Auch die einst linksliberalen Refugee-Welcome-Länder aus Skandinavien nehmen mittlerweile zusammen (!) nicht einmal die Hälfte der Asylwerber auf, die Österreich ALLEINE aufnimmt.

Ebenso überaus großzügig – ganz anders als hier im Land gerne in linksliberalen Kreisen argumentiert wird – ist Österreich bei der Asylanerkennung. In absoluten Zahlen ausgedrückt bedeutet das Platz 4 von allen 31 EU- und EFTA-Ländern! Österreich nimmt also weit mehr Flüchtlinge in sein Sozialsystem auf als das G-20 Land Italien und die Wirtschaftsmacht Spanien mit jeweils vier- bis sechsmal so vielen Einwohnern wie Österreich. Beide liegen zudem an jenen EU-Außengrenzen, wo illegale Migranten nach dem Dubliner Übereinkommen eigentlich zuerst ihren Asylantrag stellen müssten. Das rot-grün regierte Schweden hat 2021 bei einer größeren Bevölkerung als Österreich nur etwa 1/4 der Asylwerber Anerkennung gewährt, gemessen an Österreichs Zahlen.

Wenn also nun jemand polemisch aufwirft, dass Österreich nicht das Weltsozialamt sei, so hat er recht. Der Welt vielleicht nicht, der EU & EFTA allerdings schon. Denn hier war einzig Griechenland 2021 großzügiger bei der Asylanerkennung/Kopf. Bei der Aufnahme/Kopf war es Zypern, das allerdings wie Griechenland mit dem türkisch okkupierten Nordzypern quasi eine direkte Landgrenze zur Türkei hat, wo 5 Millionen Flüchtlinge leben. Wenngleich das Land weit weniger Menschen als Österreich als Asylwerber überaus registriert. Während Österreich 12.031 Asylwerber offiziell anerkannt hat und ihnen damit für viele Jahre umfassende Sozialleistungen zustehen, ohne jemals eingezahlt zu haben, so sieht es bei unseren Nachbarländern ganz anders aus. Slowenien anerkannte im Jahr 2021 ganze 20, die Slowakei 25, und Tschechien ganze 200 Asylwerber. In Ungarn findet illegale Immigration über die Asylschiene fast gar nicht statt.

Open Borders: Refugees Welcome in Rot-Weiß-Rot

Die offene Migrationspolitik Österreichs, die von Wiener Aktivisten wohl gefeiert wird, kennen in einer vernetzten Welt natürlich auch die illegal reisenden Migranten selbst. Diese steuern gezielt Europa an, weil sie hier, anders als in den reichen arabisch-muslimischen Golfstaaten, aufgenommen werden. In Europa steuern sie dann jene Staaten an, die besonders liberal und großzügig sind, wie eben Österreich, dessen Politiker zwar gerne rechts blinken, aber dann den NGOs den Teppich ausrollen, um gemeinsam mit der Verwaltung viele Menschen mehr als alle Nachbarländer aufzunehmen. Eurostat hat von den größten Einwanderergruppen die Zielländer erhoben und siehe da: Österreich liegt fast überall bei den stärksten Nationalitäten an der Spitze.

Hauptzielstaaten von Asylwerbern; Quelle: https://www.migration-infografik.at/eu-asylstatistiken-2021/

Nur nach Venezuela, Kolumbien und nach Nigeria ist es – wohl sprachlich bedingt – noch nicht durchgedrungen, welches großzügige Asylsystem in Österreich einen Asylwerber und illegalen Migranten erwartet. Die meist auch dann bleiben können, wenn ihnen kein Asylrecht zusteht. Wenn der Fall „Tina“ beleuchtet wird, kann festgestellt werden, dass selbst wenn beide Eltern Verbrechen begehen, sich immer noch tausende Linksliberale in Wien finden, welche gegen die Abschiebung der Familie wutentbrannt demonstrieren. Medien und Aktivisten machten dann Politiker wie Ex-Innenminister Nehammer für die Exekution eines richterlichen Beschlusses zur Abschiebung verantwortlich. Dabei ging es um das Herkunftsland Georgien!

Was sind die demographischen Auswirkungen dieser Politik? Nun der weltreisende Journalismus-Doyen Peter Scholl-Latour hat dazu schon vor langer Zeit folgendes Zitat geprägt, welches in Österreich viele Refugee-Welcome-Fans wohl gerne beiseite schieben:

Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta!

https://at.wikimannia.org/Peter_Scholl-Latour#cite_ref-4

Ehrenmorde, Vergewaltigungen durch afghanische Männer, islamistische Umtriebe und der jüngste islamistische Terroranschlag in Wien untermauern dieses Zitat. Fährt man in einige Wiener Bezirke wie Favoriten, Brigittenau oder Rudolfsheim-Fünfhaus wähnt man sich längst visuell in Kabul oder Ankara. Viele junge Männer aus ganz fremden Kulturen strömen ins Land: Auch hier ist Österreich übrigens wieder einmal in den europäischen Top-3. Nur in zwei anderen Ländern (Rumänien, Bulgarien) gibt es einen höheren Anteil an Männern die einen Asylantrag stellen.

Asylwerber nach Geschlecht; Quelle: https://www.migration-infografik.at/eu-asylstatistiken-2021/

Das bedeutet, dass quasi viele junge Abenteurer ohne Familien ihren Weg nach Österreich finden. In Deutschland sind laut Eurostat 41 Prozent der Antragsteller Frauen, in Österreich dagegen nur 15 Prozent.

Wie stark nehmen migrantische Gruppen eigentlich am Erwerbsleben teil?

Nach der Migration – legal oder illegal, geduldet oder mit Asyl – steht die Integration am Arbeitsmarkt an. Auch hier sind die Zahlen wieder einmal desaströs und für klassische Einwanderungsländer wie die USA wahrscheinlich völlig wahnwitzig. Die kennen nämlich kein Sozialsystem, welches Migranten jahrelang ohne Gegenleistung finanziert. Während ganze 75 Prozent der Österreicher erwerbstätig sind und Steuern zahlen, sind es bei Afghanen, Syrern und Irakern nur ganze 38 Prozent. Auch Migrationsgruppen wie die Türken oder die „Sonstigen Länder“ weisen nur Partizipationsraten von 60 Prozent auf. Dabei sind das doch Gruppen, welche teils vor Jahrzehnten bereits aus wirtschaftlichen Gründen ins Land gekommen sind. Lediglich die Staatsbürger aus den einstigen EU-15 weisen eine gleich hohe Beschäftigungsrate auf wie die Österreicher.

Man kann sich anhand dieser Grafik also leicht ausrechnen, welche Belastung der Sozialsysteme durch solche Gruppen besteht. Wenn man nun mutig und politisch unkorrekt ist, wie etwa Dänemark, dann kann man das auch volkswirtschaftlich erheben. In Dänemark produzierte man dann folgendes Resultat, welches natürlich in Österreich nicht viel anders sein wird. Man errechnete für alle Gruppen der Bevölkerung, wie viel sie den Staat in ihrem Leben kosten und wie viel sie beitragen. Je größer die folgenden Kurven also ausgeprägt sind, desto mehr zahlt die jeweilige Gruppe netto ins Sozialsystem ein.

Wie man in der Grafik sieht, tragen so genannten MENAPT-Migranten (Mittlerer Osten/Nordafrika/Pakistan/Türkei) niemals mehr zum Sozialstaat bei, als sie ihn kosten. Ganz anders als die Dänen oder westliche Einwanderer in Dänemark. Für Österreich hält Josef Urschitz in der Presse folgendes fest:

Mär von der Demografielücke… 140.000 offene Stellen melden die Arbeitsämter. … Das klingt ein bisschen merkwürdig, weil wir gleichzeitig knapp 300.000 Arbeitslose und 260.000 Mindestsicherungsbezieher haben.

Josef Urschitz (22.07.2022): Die Presse vom 22.07.2022: S. 14

Urschitz führt weiter aus, welche verheerenden Dynamiken hierzulande am Werk sind:

Bei einem nicht geringen Teil der Immigration entscheiden Schlepperorganisationen und NGOs darüber, wer kommen darf und wer nicht. … Entsprechend schaut die Erwerbsbeteiligung aus. Am schlimmsten bei der Gruppe der Tschetschenen, die 20 Jahre nach der Flucht Erwerbsbeteiligungen von unter 50 Prozent aufweisen. Bei den Männern. Bei den Frauen noch viel weniger. … völliges Versagen der Zuwanderungspolitik

Josef Urschitz (22.07.2022): Die Presse vom 22.07.2022: S. 14

Die Toleranz der Migranten

Bei all der österreichischen Offenheit und sozialen Großzügigkeit und dem umfassenden Sozialsystem würde man sich aber zumindest erwarten, dass Asylwerber ihrer neuen rot-weiß-roten Zukunft offen und erwartungsfroh entgegen blicken. Aber auch hier hat der Integrationsbericht 2022 bzw. das statistische Jahrbuch Migration und Integration besorgniserregende Erkenntnisse gebracht:

14,6 Prozent der zugewanderten Gruppen mit jüngerer Migrationsgeschichte stimmen der Frage: „Es würde mich stören, wenn Christen meine Nachbarn wäre…“ entweder „voll und ganz“ oder „eher“ zu.

Statistische Jahrbuch Migration und Integration: S. 105; Quelle: https://www.bundeskanzleramt.gv.at/dam/jcr:456693e3-1a84-4ebf-a462-5b434d040216/stat_jahrbuchb_integration_2022_NB.pdf

Sarkastisch ausgedrückt sind das somit äußerst „wunderbare Voraussetzungen“ für das Zusammenleben im christlich geprägten Österreich. Vor allem wenn sich diese Einstellungen auf die Kinder und Kindeskinder übertragen und das Zusammenleben dadurch in Österreich in den kommenden Jahrzehnten immer schwieriger wird. Solche Aussagen sind freilich der Grund, warum sich diverse Migrantengruppen bevorzugt in Parallelgesellschaften hierzulande organiseren, wo sie mit Österreichs Kultur und Werten immer weniger in Kontakt kommen.

Anti-Orban Plakat

Fazit

Die Zahlen sind also eindeutig: Während die meisten EU- und EFTA-Länder restriktiver bei der Aufnahme sind, trägt Österreich hier eine der finanziell, wie integrationstechnisch bei Weitem größten Lasten in ganz Europa. Das obwohl die Integration heute schon nicht funktioniert und die demographischen Verschiebungen mittlerweile enorme Ausmaße erreicht haben. Während andere Länder – reich wie Skandinavien, arm wie Portugal – sich eher abputzen und den „Clash of Cultures“ einer Handvoll an Zielländern überlassen.

Die Österreicher sind in fast allen Umfragen der Meinung, dass es zuviel Migration und eine zu große finanzielle Belastung hierzulande gibt. Diese ist in Europa pro Kopf und in absoluten Zahlen gemessen eine absolute Realität. Die Folgen der legalen sowie der illegalen Massenmigration nach Österreich sind im Alltag spürbar und treten immer deutlicher zutage. In Wien sind die authochthonen Österreicher mittlerweile eine Minderheit. Bundesweit hat einer von vier Einwohnern Migrationshintergrund, ein Wert der in den Schulen wegen höherer migrantischer Geburtenraten noch einmal bedeutend höher ist. Die Erwerbsquoten von Migranten liegen je nach Gruppe mehr oder weniger stark unter dem österreichischen Niveau. Die Zahl migrantischer Mindestsicherungsbezieher ist dagegen explodiert. Beides drückt natürlich das Vermögen Österreichs und demonstriert die teure Armutszuwanderung. Ein Großteil der Sozialhilfeempfänger in Wien hat bereits Migrationshintergrund.

Orban hat also – nüchtern ausgedrückt – sicher nicht unrecht, wenn er aus ungarischer Warte festhält, nicht wie Österreich sein zu wollen. Würde man sie direkt fragen und mit den aktuellen Zahlen konfrontieren, stünde wohl auch eine breite Mehrheit der Österreicher nicht hinter der erratischen Migrationspolitik Österreichs, die kriminellen Schleppern und oft zu idealistisch agierenden NGOs die Wahl überlässt, wer hierzulande einreisen und bleiben darf.

Quellen

https://www.bundeskanzleramt.gv.at/agenda/integration/integrationsbericht.html

https://www.bundeskanzleramt.gv.at/dam/jcr:ddb21e4d-a634-49c5-8fd0-ba37a0ae2fbf/integrationsber_2022_NB.pdf

https://www.bundeskanzleramt.gv.at/dam/jcr:456693e3-1a84-4ebf-a462-5b434d040216/stat_jahrbuchb_integration_2022_NB.pdf

https://www.derstandard.at/story/2000137851624/besuch-in-wien-fuer-orban-ist-oesterreich-ein-negativbeispiel

https://www.migration-infografik.at/eu-asylstatistiken-2021/

https://www.economist.com/europe/2021/12/18/why-have-danes-turned-against-immigration

Josef Urschitz (22.07.2022): Die Mär von der Demografielücke. In: „Die Presse“ vom 22.07.2022: S. 14